„Bringt eure Meinung ein!“

Alexandra Rupp (29) arbeitet in Basel in der Kommunikation von Novartis Social Business, dessen Ziel es ist, die gesundheitliche Lage in Ländern mit niedrigen bis mittleren Einkommen zu verbessern, um chronische Krankheiten und übertragbare Krankheiten wie die Malaria zu bekämpfen. Noch als Studentin im Masterstudiengang Development Economics and International Studies war sie für Novartis Deutschland in Nürnberg tätig – und hat die Chance genutzt, die plötzlich da war.

Apr 24, 2019

Frau Rupp, womit beschäftigen Sie sich in diesen Tagen?

Mit unserer Kommunikationskampagne zum Welt-Malaria-Tag am 25. April. Wir wollen bewusst machen, dass Malaria noch immer eine der tödlichsten Erkrankungen ist, vor allem in Afrika und auch in Asien.

Was genau wollen Sie vermitteln?

Erstens: die momentan verfügbaren Medikamente mit dem höchsten Standard weiter zu nutzen – gerade bei Kindern. Zweitens: dass Novartis den Kampf gegen die Erkrankung und die aufkommende Artemisinin-Resistenz fortsetzt, indem es neue Medikamente entwickelt. Drittens: Lokale Experten, z. B. in Afrika und Asien, sollten stärker als bisher in globale Entscheidungsprozesse bei der Malaria-Bekämpfung einbezogen werden.

War ein Kommunikationsjob eigentlich Ihr Traumberuf?

Das war nicht geplant – es hat sich vielmehr wunderbar ergeben.

Wie denn?

Durch eine Kette von Zufällen. Im Masterstudium habe ich ein Praktikum gemacht beim „Zentrum Aktiver Bürger“ in Nürnberg, das den Community Partnership Day von Novartis mit organisiert. So habe ich Kontakt mit dem Unternehmen bekommen und gefragt, ob ich hier mitarbeiten kann. Mit Erfolg: Ich bin dann als Freelancer beim internen Kommunikationsteam von Novartis in Nürnberg gestartet und habe zum Beispiel das Projekt Community Partnership Day für Novartis mit organisiert.

Wann war das?

2015 bis 2016. Gegen Ende meines Masterstudiums wollte ich meine Masterarbeit im Bereich Social Business schreiben. Genau zu dieser Zeit wurde Novartis Access gelauncht. Dieses Programm bietet Regierungen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und anderen Akteuren im Gesundheitswesen in Entwicklungsländern ein Portfolio von 15 Medikamenten für einen Dollar pro Behandlung und Monat gegen chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Brustkrebs. Novartis Access gehört jetzt zu Novartis Social Business. Ich habe mich bei dem Team in Basel gemeldet und gefragt, ob es eine Möglichkeit für eine Masterarbeit gebe. Gab es! So bin ich in Basel gelandet. Mit dem Team hat es während der Masterarbeit so gut gepasst, dass mir eine Stelle angeboten wurde. Diese Chance habe ich genutzt.

Wenn Sie es erzählen, hört es sich fast organisch an.

Im Nachhinein ja. Es war aber in keiner Weise so geplant. Jetzt finde ich meinen Job sehr spannend – diese Kombination von Social Business und Pharma. Es ist sehr sinnstiftend für mich, in einem Bereich zu arbeiten, der den Fokus darauf legt, Patienten zu helfen, Zugang zu Medikamenten zu bekommen, mit denen sie ihr Leben verbessern oder retten können.

Passt es zu Ihnen, was Sie machen?

Ganz sicher. Ich bin in meine Aufgabe hineingewachsen und lerne sehr viel – mit der Unterstützung und dem Vertrauen toller Mentoren. Und im Bereich Social Media kann ich sehr viele spannende Projekte machen und experimentieren und verantworte mittlerweile auch unsere Novartis Social Business Kommunikationskanäle.

Offenbar gibt Novartis Ihnen diesen Raum. Wie fühlen Sie sich hier als junge Mitarbeiterin?

Sehr gut. Ich bin mir dessen bewusst, dass es gerade hier in Basel am Hauptsitz nicht ganz einfach ist, bei Novartis einzusteigen. Gerade wenn man frisch von der Uni kommt und auf dem Papier keine Berufserfahrung mitbringt. Aber meine Masterarbeit im Rahmen eines Praktikums war wie ein Türöffner für mich, weil die Leute mein Potenzial gesehen und gesagt haben, sie wollen mich weiterentwickeln. Nun kann ich mich mit neuen, kreativen Ideen einbringen und gleichzeitig mehr und mehr Verantwortung übernehmen. Zudem habe ich gelegentlich die Möglichkeit, persönlich Einblicke in Entwicklungsländer, besonders die dortige Lage im Gesundheitssystem, zu erhalten und mich mit Leuten dort aus meinem Team oder von außerhalb auszutauschen. So auch vor Kurzem in Uganda, als wir im Rahmen eines Filmdrehs in einem Krankenhaus waren (siehe Bild). So konnte ich wichtige Eindrücke und Hintergründe dazu bekommen, mit welchen Herausforderungen dort Ärzte, Krankenschwestern und Patienten kämpfen müssen. Dies hilft mir wiederum, diese Themen glaubhaft im Rahmen unserer Kommunikation weiterzuvermitteln und auf Bedürfnisse vor Ort hinzuweisen – und hoffentlich dazu beizutragen, dass sich dort etwas ändern kann.

Bildunterschrift: Ärztin und Patienten in einem Krankenhaus in Uganda.
Ärztin und Patienten in einem Krankenhaus in Uganda. Foto: Alexandra Rupp

Was raten Sie jungen Menschen, die einsteigen wollen bei Novartis?

Wenn man eine Leidenschaft für etwas hat, sollte man sich in dem Bereich auch reinhängen. Dann findet man mit etwas Glück einen Weg, in diese Richtung zu gehen – vielleicht keinen direkten, aber einen indirekten so wie ich. Man sollte sich auch als junger Mensch nicht davon abhalten lassen, sich Sachen zuzutrauen und seine Meinung mit einzubringen. Das wird nach meiner Erfahrung in der Regel sehr geschätzt. Jeder bringt gewisse Perspektiven mit. Und ich merke: Gerade in unserem Team ist es toll, dass ich noch die Jüngere bin und mit neuen, kreativen Ideen kommen kann, was sich super ergänzt mit der Erfahrung der Kollegen, die schon länger dabei sind. Die Kollegen in meinem Team haben übrigens alle unterschiedliche Nationalitäten – auch das eröffnet neue Perspektiven.

Zum Welt-Malaria-Tag: Zahlen – Daten – Fakten

2003 starb alle 30 Sekunden ein Kind, meist unter 5 Jahren, an Malaria. Heute zählen Experten nur noch alle zwei Minuten ein Kind, das daran stirbt – noch immer sind es viel zu viele, aber immerhin hat sich die Zahl deutlich reduziert. Das liegt auch am ersten kinderfreundlichen Medikament gegen die Erkrankung, das seit genau zehn Jahren angewendet wird. Es lässt sich leicht auflösen und schmeckt Kindern in der Regel gut.
Über 370 Millionen Behandlungsdosen wurden bislang in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara verteilt. Novartis und die Organisation „Medicines for Malaria Venture“ haben ihre Partnerschaft ausgebaut, um dringend gebrauchte neue Wirkstoffe für Kinder und Erwachsene zu entwickeln. Novartis hat 2018 bekanntgegeben, dafür binnen fünf Jahren 100 Millionen US-Dollar zu investieren. Insbesondere sollen zwei völlig neue Substanzen gegen die Infektionskrankheit weiter in Afrika und Asien getestet werden.
Laut dem „World „Bringt eure Meinung ein!“ Report“ schätzen Fachleute die Zahl der Erkrankungen im Jahr 2017 auf leicht auf 219 Millionen Fälle gestiegen ist (200 Millionen davon in Afrika). Die Zahl der Todesopfer blieb mit 435.000 konstant (93 Prozent davon in Afrika).