Nov 18, 2021
  • Kardiovaskuläre Erkrankungen bleiben mit 338.000 Todesfällen pro Jahr die Todes-sursache Nummer eins in Deutschland1
  • Studie des WifOR Institutes zeigt, dass Patient*innen mit atherosklerotischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Durchschnitt 10 Lebensjahre verlieren und sozioökonomische Kosten von bis zu 1,14 Mrd. Euro bestehen - COVID-19-Pandemie könnte die Situation weiter zuspitzen, insbesondere durch Verhaltensweisen mit potenziell negativen gesundheitlichen Folgen2
  • Herz-Hirn-Allianz vereint führende Akteure des Gesundheitswesens, wie Fachgesellschaften, Patientenorganisationen, politische Unterstützer und Industrievertreter
  • Novartis Deutschland ist Mit-Initiator und einer der Erstunterzeichner der neuen Herz-Hirn-Allianz, die heute in Berlin mit einer Gemeinsamen Erklärung gegründet wurde

Nürnberg / Berlin, 18. November 2021 – In Berlin wurde heute mit der Unterzeichnung einer Gemeinsamen Erklärung die Herz-Hirn-Allianz ins Leben gerufen. Führende Akteure des Gesundheitswesens, darunter Fachgesellschaften, Patientenorganisationen und Industrievertreter wie Novartis Deutschland, schlossen sich zu dem Bündnis zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammen. Politische Unterstützung erfährt die Initiative durch Martina Stamm-Fibich (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestages, und Johannes Wagner (Bündnis 90/Die Grünen), ebenfalls Mitglied des Deutschen Bundestages. Die Akteure haben sich das gemeinsame Ziel gesetzt, mit konkreten Maßnahmen die Zahl der Ereignisse wie Herzinfarkte und Schlaganfälle im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen deutschlandweit bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent zu senken.

„Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden unser Gesundheitssystem auch zukünftig vor enorme Herausforderungen stellen. Wir sehen mit Sorge, dass Patient*innen derzeit weniger oft ihren Arzt oder ihre Ärztin aufsuchen. Die Situation spitzt sich durch Corona also weiter zu“, sagte Dr. med. Thomas Lang, Geschäftsführer von Novartis Pharma Deutschland. „Zugleich haben wir in den vergangenen Monaten gelernt, wie viel wir leisten können, wenn wir alle gemeinsam anpacken. Die heutige Gründung der Herz-Hirn-Allianz ist der Auftakt für ein schlagkräftiges Bündnis. Wir hoffen, dass sich in Zukunft noch mehr Partner dieser Initiative anschließen, um Lösungen zu finden, Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen verlorene Lebensjahre zurückzugeben. Wir wollen gemeinsam diese versteckte Pandemie bekämpfen.“

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind seit vielen Jahren die Todesursache Nummer eins und ein großes gesamtgesellschaftliches Problem

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind für 34 Prozent aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich und stellen somit nach wie vor die häufigste Todesursache dar – noch vor Krebserkrankungen. Allein hierzulande starben 2020 über 338.001 Frauen und Männer an einer Herzkrankheit, wie einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall.1 Laut einer aktuellen Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstituts WifOR verlieren Patient*innen, die an einer atherosklerotischen Herz-Kreislauf-Erkrankung versterben, im Durchschnitt fast 10 Lebensjahre durch ihre Erkrankung2. Und auch nicht tödlich verlaufende Herz-Kreislauf-Erkrankungen belasten Betroffene und deren Angehörige stark und haben teilweise schwerwiegende Auswirkungen auf deren alltägliches Leben. Während der Corona-Pandemie kam es bei vielen Menschen darüber hinaus zu Verhaltensänderungen mit potenziell negativen gesundheitlichen Folgen. In einer Online-Befragung zu den Auswirkungen des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 berichteten knapp 60 Prozent der Teilnehmer*innen, weniger körperlich aktiv gewesen zu sein und/oder mehr Nahrung zu sich zu nehmen. Dies betraf insbesondere auch Hochrisikogruppen.3

Die Volkskrankheit Nummer eins hat außerdem erhebliche finanzielle Auswirkungen: zum einen verursachen Diagnose und Behandlung hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Zum anderen kommt WifOR Institute in seiner neuesten Untersuchung der gesundheitlichen und sozioökonomischen Krankheitslast auf Kosten von insgesamt bis zu 1,14 Mrd. Euro, die der deutschen Gesellschaft aufgrund des Produktivitätsverlustes aus bezahlter und unbezahlter Arbeit durch Hospitalisierungen und Reha-Aufenthalte in einem Jahr entstehen2. Es handelt sich also um ein gesamtgesellschaftliches Problem.

Dabei sind laut der World Heart Federation bis zu 80 Prozent der Erkrankungen und Todesfälle auf vermeidbare oder beeinflussbare Risikofaktoren zurückzuführen4. Diese mit konkreten Maßnahmen zu adressieren, birgt ein großes Potential für Patient*innen und Gesellschaft aber auch zur finanziellen Entlastung des Gesundheitssystems.

Die Herz-Hirn-Allianz unterstützt Forderung nach nationaler Herz-Kreislauf-Strategie

Um kardiovaskuläre Erkrankungen in Zukunft deutlich zu reduzieren, hat sich Novartis Deutschland mit den Partnern Abbott, AdipositasHilfe Deutschland e.V., Bundesverband Niedergelassener Kardiologen e.V., Defibrillator (ICD) Deutschland e.V., Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V., Gesellschaft zur integrierten Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen e.V., Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen e.V., Novo Nordisk Pharma GmbH, Siemens Healthineers und dem Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR (begleitet die Allianz langfristig als wissenschaftlicher Partner) zur Herz-Hirn-Allianz zusammengeschlossen. Die Erstunterzeichner der Gemeinsamen Erklärung unterstützen die bereits bestehenden politischen Forderungen nach einer nationalen Herz-Kreislauf-Strategie. Jeder einzelne Allianzpartner arbeitet mit großem Engagement an eigenen Projekten und hat Maßnahmen zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ins Leben gerufen.

Ein Beispiel: die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V. hat die bundesweite Kampagne „Auf Ziel“ ins Leben gerufen. In Jena startete Anfang des Jahres das Kick-Off-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum unter Leitung von Prof. Dr. med. Oliver Weingärtner, Kardiologe am Universitätsklinikum Jena und Vorsitzender der DGFF (Lipid-Liga). Das Pilotprojekt will zeigen, wie in allen Städten und Gemeinden und damit letztendlich in allen Bundesländern mit interdisziplinären Netzwerken bestehend aus Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachrichtungen aus Klinik und ambulantem Bereich, Repräsentantinnen und Repräsentanten von Institutionen im Gesundheitssektor sowie Patientenorganisationen Herzinfarkt-Patienten dabei unterstützt werden können, ihren LDL-Cholesterin-Zielwert zu erreichen.

Die Herz-Hirn-Allianz wird bestehende Initiativen wie diese und zukünftige Projekte zusammenbringen und die sich ergebenden Synergien und die jeweiligen Stärken der Bündnispartner nutzen, um kardiovaskuläre Ereignisse deutschlandweit um 30 Prozent bis zum Jahr 2030 zu senken.

Handlungsfelder der Herz-Hirn-Allianz

Die Allianzpartner haben relevante Handlungsfelder definiert, in denen sie mit ihren zukünftigen Maßnahmen gemeinsam aktiv werden:

  • Bewusstsein stärken: Mit reichweitenstarken Kampagnen die Gesundheitskompetenz und das Bewusstsein der Bevölkerung erhöhen.
  • Prävention fördern: Durch gezielte primäre, sekundäre und tertiäre Prävention Risikofak-toren vermindern und damit patientenorientiert Erkrankungen und Folgeerkrankungen ver-meiden.
  • Patientenpfade optimieren: Anhand neugedachter und niedrigschwelliger Früherken-nungsmaßnahmen Diagnosen zeitnah stellen und strukturierte Behandlungswege imple-mentieren.
  • Forschung vorantreiben: Mit interdisziplinärer Forschung innovative Therapien fördern, die kardiovaskulären Erkrankungen zukünftig noch besser begegnen.

Der Beitrag von Novartis Deutschland

Novartis hat sich mit einer breiten Produktpalette den kardiovaskulären Erkrankungen verschrieben. Das Unternehmen setzt sich seit Jahren für die Forschung, Entwicklung und qualitativ hochwertige Herstellung neuartiger Therapien ein und trägt dazu bei, diese Erkrankungen besser zu verstehen. Auch heute existieren noch Therapielücken – diese zu schließen, ist ein wichtiges Bestreben von Novartis. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, die Versorgung der Patient*innen langfristig zu verbessern. Therapeutische Maßnahmen oder medikamentöse Behandlungen können hierbei in vielen Fällen Menschenleben bewahren und häufig auch Krankenhausaufenthalte reduzieren. Dazu gehören zum einen innovative neue Ansätze zur Prävention und zum anderen Produkte der kardiovaskulären Grundversorgung, die von der Division Sandoz (Hexal / 1A Pharma) hergestellt und vertrieben werden. Zudem steht ein breites Aufklärungsangebot für Patient*innen und ihre Angehörigen, zum Beispiel mit dem Ratgeber Herzinsuffizienz, bereit. Als weitere Maßnahme, um durch konsequente Kommunikation mit zentralen Entscheidungsträgern kardiovaskuläre Erkrankungen ins Zentrum der öffentlichen Diskussion rücken, hat sich Novartis Deutschland bereits 2017 der Initiative „Im Puls. Think Tank Herz-Kreislauf“, einer Dialogplattform, für entscheidende Akteure aus Politik, Wissenschaft, Selbstverwaltung, für Leistungserbringer und -empfänger, angeschlossen.

Über die Herz-Hirn-Allianz

Die „Herz-Hirn-Allianz“ wurde im November 2021 von Abbott, AdipositasHilfe Deutschland e.V., Bundesverband Niedergelassener Kardiologen e.V., Defibrillator (ICD) Deutschland e.V., Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V., Gesellschaft zur integrierten Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen e.V., Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen e.V., Novartis Pharma GmbH, Novo Nordisk Pharma GmbH, Siemens Healthineers und mit der wissenschaftlichen Begleitung des WifOR Institutes gegründet. Ziel der Allianz ist es, kardiovaskuläre Ereignisse deutschlandweit um 30 Prozent bis 2030 zu reduzieren. Das Expertenbündnis initiiert konkrete Maßnahmen, die das allgemeine Bewusstsein stärken, Prävention fördern, Patientenpfade optimieren und Forschung vorantreiben sollen.

Über Novartis

Novartis denkt Medizin neu, um Menschen zu einem besseren und längeren Leben zu verhelfen. Als führendes globales Pharmaunternehmen nutzen wir wissenschaftliche Innovationen und digitale Technologien, um bahnbrechende Therapien in Bereichen mit großem medizinischem Bedarf zu entwickeln. Dabei gehören wir regelmäßig zu jenen Unternehmen, die weltweit am meisten in Forschung und Entwicklung investieren. Die Produkte von Novartis erreichen global nahezu 800 Millionen Menschen, und wir suchen nach neuen Möglichkeiten, den Zugang zu unseren neuesten Therapien zu erweitern. Weltweit sind bei Novartis rund 109.000 Menschen aus über 140 Nationen beschäftigt. In Deutschland beschäftigt Novartis rund 7.000 Mitarbeitende an zehn Standorten. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter https://www.novartis.com/de-de und http://www.novartis.com.

Zur Gründung der Herz-Hirn-Allianz trafen sich heute einige der Erstunterzeichner in Berlin. 1. Reihe v.l.n.r.: Dr. Louise McKenna-Küttner, Siemens Healthineers, Dr. med. Thomas Lang, Novartis Pharma GmbH, Dr. med. Petra Rambow-Bertram, Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen e.V., 2. Reihe v.l.n.r.: Prof. Dr. Dennis Ostwald, WifOR Institute, Robert Haustein, Novo Nordisk Pharma GmbH, Christian Goeke, Abbott, Prof. Dr. Oliver Weingärtner, DGFF (Lipid-Liga) e.V. und in der 3. Reihe v.l.n.r.: Dr. med. Olaf Göing, Gesellschaft zur integrierten Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen e.V., Michael Wirtz, AdipositasHilfe Deutschland e.V., Ali Yildiz, Abbott

Pressekontakte Novartis Deutschland

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Referenzen

  1. Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 505 vom 4. November 2021: Todesursachenstatistik 2020: Zahl der Todesfälle um 4,9 % gestiegen - Statistisches Bundesamt (destatis.de)
  2. Branner J, Sende F, Mai L, Müller M, Ostwald D. Die gesundheitliche und sozioökonomische Last ausgewählter Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland 18.11.2021 WifOR Institute, Darmstadt, Management Summary
    Anmerkungen: Bei Auswirkungen aufgrund von Hospitalisierungen und Reha handelt es sich nur um einen Teil der Last, nämlich den, für den es die valideste Datenbasis gibt. Darüber hinaus gibt es andere funktionale Einschränkungen/Lebensqualitätsverluste und sozioökonomische Verluste, die aber mit größerer Unsicherheit zu modellieren sind.
  3. Koopmann A, Müller A, Lemenager T, Hillemacher T, Kiefer F, Georgiadou E. Auswirkungen des Lockdowns im Frühjahr 2020 während der COVID-19-Pandemie auf das Ess- und Sportverhalten – Ergebnisse einer Onlinebefragung. Diabetol Stoffwechs. 06.07.2021. 6. Juli 2021;(EFirst). Seite 5 von 5
    Anmerkungen: Die Autor*innen bezeichnen diejenigen, die beide Verhaltensänderungen an den Tag legen, als Hochrisikogruppe. Dieses Hochrisiko bezieht sich auf die Zunahme kardiovaskulärer Risikofaktoren in dieser Gruppe (Bewegungsmangel, Fehlernährung, Übergewicht), was widerrum auch das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 erhöht.
  4. World Heart Federation: https://world-heart-federation.org/what-we-do/prevention/; Letzter Zugriff am 16.11.2021